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Ein lustiges Phänomen ereignete sich während der turbulenten Woche für Kryptowährungen. Selbst nachdem die US-amerikanische Securities and Exchange Commission (SEC) mit Klagen gegen zwei ihrer bedeutendsten Unternehmen die Branche attackierte, blieben die Kryptopreise nahezu unverändert. Bitcoin wurde am Montag bei rund 27.000 US-Dollar gehandelt und selbst nach Tagen voller Unsicherheit und alarmierender Schlagzeilen liegt der Preis am Freitag immer noch bei 27.000 US-Dollar.

Normalerweise führt eine regulatorische Offensive der mächtigen US-Regierung zu einem starken Preisverfall von Vermögenswerten. Doch in diesem Fall ist das nicht geschehen. Ja, die Aktien von Coinbase mussten einen Rückschlag hinnehmen und sind in dieser Woche um etwa 13% gesunken. Aber Bitcoin und andere Kryptowährungen scheinen den rechtlichen Angriff von SEC-Vorsitzendem Gary Gensler bereits hinter sich gelassen zu haben. Dies hat einige wichtige Auswirkungen.

Selbst wenn man Kryptowährungen ablehnt und sie als riesigen Betrug ansieht – wie es derzeit in Mode ist – ist klar erkennbar, dass sie nicht so schnell verschwinden werden. Die Widerstandsfähigkeit von Bitcoin ist ein Indiz dafür, ebenso wie die Tatsache, dass Menschen heutzutage mehr Kryptowährungen besitzen als je zuvor. Aktuelle Umfragen des Wall Street Journal zeigen, dass der Anteil der Bevölkerung, die Kryptowährungen besitzt, in den letzten vier Jahren von 2% auf 12% gestiegen ist. Noch bemerkenswerter sind die demografischen Daten: Während nur 5% der Männer über 60 (Genslers Altersgruppe) Kryptowährungen besitzen, besitzen erstaunliche 38% der Männer im Alter von 20 bis 40 Jahren Kryptowährungen, während es bei Frauen in dieser Altersgruppe 16% sind.

Es ist zudem schwierig, Genslers Bemühungen, sich als hochmoralischer Beschützer des amerikanischen Volkes darzustellen, ernstzunehmen. Dies ist schließlich ein Mann, der es bis an die Spitze von Goldman Sachs geschafft hat und anschließend als Wahlkampfleiter für die ethisch fragwürdige Hillary Clinton fungierte. Er pflegt persönliche und berufliche Verbindungen zu Sam Bankman-Fried, dessen gewaltiger Betrug von der SEC übersehen wurde. Die Heuchelei wird noch ärgerlicher angesichts der Anschuldigung von Binance, die Gensler bisher nicht dementiert hat: Er soll im Jahr 2019 ein Treffen mit dem CEO arrangiert haben, um sich als Berater für das Unternehmen anzupreisen – zweifellos gegen eine saftige Gebühr.

All dies hat auch politische Auswirkungen. Was auch immer Gensler gegen die US-Kryptoindustrie unternehmen mag – selbst wenn er versucht, sie in den Boden zu stampfen – die Branche gedeiht in anderen Teilen der Welt, von Europa über Asien bis hin zum Nahen Osten. Ob man es mag oder nicht, Kryptowährungen und Blockchain repräsentieren wichtige Technologien, die bleiben werden. Zwar mag eine strengere Regulierung in den USA angesichts jüngster Skandale durchaus angemessen erscheinen, doch Genslers „verbrannte Erde“-Ansatz ist schädlich für die amerikanische Innovationskraft. Das Land verdient Besseres.

Einschätzung:
Trotz des regulatorischen Drucks seitens der US-Regierung bleibt die Kryptobranche erstaunlich widerstandsfähig. Die Tatsache, dass Bitcoin und andere Kryptowährungen sich von den Klagen der SEC kaum beeindrucken lassen und sogar eine wachsende Anzahl von Menschen in Kryptowährungen investieren, zeigt, dass Krypto nicht einfach verschwinden wird. Der Artikel weist auch auf die problematischen Aspekte von Genslers Vorgehensweise hin und argumentiert, dass seine aggressiven Maßnahmen der amerikanischen Innovationskraft schaden könnten. Während strengere Regulierung angemessen sein kann, ist es wichtig, dass die USA sich nicht selbst ins Abseits manövrieren und den Anschluss an die Entwicklungen in der Kryptobranche verlieren. Die Zukunft von Kryptowährungen ist global, und es wäre klug, darauf zu reagieren, anstatt sie zu bekämpfen.

Von LWCapM

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