Der DAX bewegt sich heute in einer besonders heiklen Marktphase, da die morgige Entscheidung der US-Notenbank (FED) über eine mögliche Zinssenkung die Marktstimmung und die Volatilität stark beeinflussen dürfte. Die Unsicherheit über das Ausmaß der Zinssenkung – ob 25 oder 50 Basispunkte – sorgt für Zurückhaltung unter den Marktteilnehmern. Während viele eine Senkung um 50 Basispunkte erwarten, gehe ich von einer moderateren Senkung um 25 Basispunkte aus. Eine solche Entscheidung könnte jedoch zu Enttäuschungen führen und erhöhte Volatilität auslösen, insbesondere falls die Markterwartungen nicht erfüllt werden.

Die Analyse des DAX aus einer Elliott-Wave-Perspektive gibt uns zusätzliche Einblicke in den aktuellen Zyklus und die potenziellen Entwicklungen.

Elliott-Wave-Analyse:

Die Elliott-Wave-Theorie unterteilt den Marktzyklus in Impulswellen (Wellen 1, 3 und 5) und Korrekturwellen (Wellen 2 und 4). Diese Methode ist besonders hilfreich, um Marktphasen von Expansion und Korrektur zu identifizieren. Im aktuellen DAX-Markt sehen wir einige interessante Muster, die auf einen weiteren impulsiven Kursanstieg hindeuten könnten – jedoch gibt es auch Risiken, die durch die morgen anstehende FED-Zinsentscheidung erheblich verstärkt werden könnten.

Langfristiger Zeitrahmen (Tageschart – 1D)

Im Tageschart sehen wir, dass der DAX sich vermutlich in der dritten Welle eines großen Impulses befindet, was gemäß der Elliott-Wave-Theorie die stärkste Aufwärtswelle sein sollte. Diese Welle startete nach dem Rückgang in Welle 2 (einer Korrekturwelle), die den DAX bis auf ca. 18.267 Punkte geführt hat.

  • Aktuell notiert der DAX bei 18.688 Punkten, was einem leichten Rückgang von -0,16% entspricht.
  • Der RSI liegt bei 56,16, was eine neutrale Marktstimmung signalisiert, aber noch Raum für eine Fortsetzung der dritten Welle lässt.
  • Der MACD zeigt leichte Schwäche mit -4,81, aber dies könnte auch auf eine Korrektur innerhalb der dritten Welle hinweisen. Eine solche „Welle 4“ innerhalb der größeren Welle 3 wäre gemäß der Elliott-Wave-Theorie eine kleinere, temporäre Korrektur, bevor der Markt erneut anzieht.

Sollte die Zinsentscheidung morgen die Erwartungen übertreffen, könnte dies der Impuls sein, der die dritte Welle weiter in Richtung der nächsten Widerstandszonen um 18.750 bis 19.000 Punkte führt. Allerdings könnte eine Enttäuschung über eine geringere Zinssenkung zu einer erneuten Korrektur führen, was dann eine vollendete „Welle 4“ darstellen würde.

Mittelfristiger Zeitrahmen (4-Stunden-Chart – 4H)

Im 4-Stunden-Chart lässt sich die Struktur der Welle 3 auf mittelfristiger Basis genauer analysieren. Hier sehen wir, dass der DAX nach einem stärkeren Rücksetzer – der vermutlich die Korrekturwelle 2 innerhalb des größeren Impulses war – wieder in einer Aufwärtsbewegung ist.

  • Der DAX notiert bei 18.684 Punkten, und der RSI liegt bei 61,62, was darauf hinweist, dass der Markt in einer starken Aufwärtsbewegung ist.
  • Der MACD zeigt noch eine leichte Abwärtsdynamik mit -2,39, was auf die Möglichkeit einer Korrektur innerhalb der Welle 3 hinweist.

Sollte der DAX hier eine kleinere Korrektur durchführen (was als Welle 4 in diesem mittelfristigen Zyklus gelten würde), könnten wir kurzfristige Rücksetzer bis zur Unterstützung bei 18.550 Punkten sehen, bevor die finale Welle 5 innerhalb des Impulses den DAX auf neue Hochs treibt.

Kurzfristiger Zeitrahmen (1-Stunden-Chart – 1H)

Der 1-Stunden-Chart gibt uns eine detaillierte Sicht auf die kurzfristigen Bewegungen innerhalb der übergeordneten Welle 3. Aktuell zeigt der Markt Anzeichen einer Überdehnung, und eine Korrektur innerhalb des kurzfristigen Zyklus wäre nicht überraschend.

  • Der DAX notiert bei 18.684 Punkten, der RSI liegt bei 57,38, was eine neutrale, aber leicht positive Marktstimmung widerspiegelt.
  • Der MACD zeigt mit -8,67 eine Abschwächung der Dynamik, was ein Hinweis auf die mögliche Fertigstellung einer kleineren Welle 3 und den Beginn einer kurzfristigen Korrektur (Welle 4) sein könnte.

Hier könnten wir kurzfristige Rücksetzer bis auf 18.600 Punkte sehen, bevor der DAX sich wieder erholt und die Welle 5 den Markt auf neue Hochs bringt.

Sehr kurzfristiger Zeitrahmen (15-Minuten-Chart – 15M)

Der 15-Minuten-Chart zeigt, dass der DAX sich in einer Konsolidierungsphase befindet, was häufig der Fall ist, wenn eine Welle 4 vor der letzten Aufwärtsbewegung einer Welle 5 gebildet wird.

  • Der DAX liegt bei 18.684 Punkten, und der RSI ist mit 40,92 relativ tief, was auf eine mögliche Erholungsbewegung hinweist.
  • Der MACD bei -7,39 deutet darauf hin, dass der Markt noch in einer Konsolidierung steckt, bevor eine kurzfristige Erholungsbewegung (Welle 5) folgen könnte.

Fazit zur Elliott-Wave-Struktur und Volatilität

Zusammengefasst sehen wir im DAX derzeit einen intakten Impulszyklus, der sich vermutlich in der dritten Welle eines Aufwärtstrends befindet. Kurzfristig könnten kleinere Korrekturen auftreten, die als Welle 4 in den verschiedenen Zeitebenen interpretiert werden können. Danach dürfte der DAX jedoch eine weitere Aufwärtsbewegung innerhalb der finalen Welle 5 sehen. Die bevorstehende FED-Zinsentscheidung wird allerdings entscheidend dafür sein, ob dieser Impuls bestätigt wird oder ob der Markt in eine stärkere Korrektur fällt.

Die Zinssenkung, die morgen erwartet wird, ist für die Marktteilnehmer von großer Bedeutung. Eine Senkung um 50 Basispunkte wird von vielen erwartet, aber ich persönlich halte eine Senkung um 25 Basispunkte für wahrscheinlicher. Sollte diese Erwartung enttäuscht werden, könnte dies kurzfristig zu starker Volatilität führen und den Markt in eine tiefere Korrektur schicken.

In dieser Phase der Unsicherheit, insbesondere vor solch einer marktbewegenden Entscheidung wie der FED-Zinsentscheidung, ist es ratsam, vorsichtig zu agieren. Aufgrund der bevorstehenden Volatilität und der Unsicherheit, die die morgige Entscheidung mit sich bringt, veröffentlichen wir ausnahmsweise kein spezifisches Trading-Setup, da der Markt derzeit schwer berechenbar ist.

Disclaimer:
Diese Analyse dient ausschließlich zu Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Der Handel mit Finanzinstrumenten birgt erhebliche Risiken, und es besteht die Möglichkeit eines vollständigen Verlustes des eingesetzten Kapitals. Wir empfehlen, sich vor jeder Handelsentscheidung von einem professionellen Finanzberater beraten zu lassen. ⚠️

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Von lwcmanagment

Founder LWC-Managment und Inhaber der Immo-Innovators

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